Alle Artikel in der Kategorie “Allgemeines

Franz Marc: Roter Stier, 1912
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Hannelore Jaresch: Aus der Sprache der Mäster und Metzger

Wir wissen, was man aus Tieren machen kann, wenn sie zur Befriedigung menschlicher Interessen hemmungslos missbraucht werden: nämlich bloßes Messinstrument, Bioreaktor, Produktionsfaktor, Ware, Vergnügungsobjekt, Sportgerät oder Zielscheibe. Dass die Sprache diesen Tatbestand und damit auch den Täter immer entlarvt, ist ein einfacher Sachverhalt von zwingender Logik. Weiterlesen

Vassily Kandinsky: Komposition VIII, 1923, Solomon R. Guggenheim Museum
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Renate Brucker-Karnowsky: Blondis Schatten

Ein Schäferhund, zumal ein »deutscher«, ist von beträchtlichem Symbol- und Signalwert. Ob in der »Lindenstraße« oder im Film »Schtonk«, dieser Hund steht für die braune Gesinnung seines Herrn. Klar, dass auch das »Neue Deutschland« am 17. Juni 1953 einen »Mann mit braunem Anzug und großem Schäferhund« als konterrevolutionären Agitatoren enttarnen konnte und umgekehrt die westdeutschen Medien gerne die Spürhunde der Volkspolizei bei der Suche nach Flüchtlingen in Interzonenzügen zeigten. Lager, Stacheldraht, Peitsche, Uniform und der deutsche Schäferhund als Inkarnation des deutschen Bösen, als Erkennungsmerkmal des bösen Deutschen. Weiterlesen

Vassily Kandinsky: Composition IX, 1936, Musée National d’Art Moderne, Paris
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Sina Walden: Das Tier in Religion, Recht und Ethik

Ein Mann steht eines Morgens auf, sehr früh, rasiert sich vermutlich, frühstückt, steigt in ein bereitstehendes Flugzeug und fliegt in den Norden seines Landes. Dort begibt er sich plangemäß zu der Wohnung einer Familie, holt eine Mutter mit ihren zwei Kindern aus dem Tiefschlaf und erschießt alle drei nacheinander. Befriedigt läßt er sich wieder zurückfliegen und begibt sich zur gewohnten Arbeitszeit an seinen Schreibtisch. Weiterlesen

Fraz Marc: Dear in the Forest I, 1913
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Ute Esselmann: Era Zistel – eine Hommage und Bücherbesprechung

Was geht im Kopf einer Waschbärin vor, und was bewegt ihr Herz? Die amerikanische Schriftstellerin Era Zistel (†1997) hat viele Jahre in Gemeinschaft der unterschiedlichsten Tiere in einem Blockhaus in den Catskill Mountains gelebt und etliche Bücher über ihre Wahlfamilie geschrieben. »The Good Year« wurde erstmals 1959 gedruckt. Wie alle Werke der Autorin ist es unsentimental im Ton und dennoch tief bewegend, also durch und durch lesenswert; im übrigen handwerklich fein gemacht. Kein Vergleich also zu den vielen läppischen oder langweiligen Tierbüchern dieser Tage, die die Welt nicht braucht. Weiterlesen