Alle Artikel in der Kategorie “Die gesellschaftliche Diskussion

Henri Rousseau: Bouquet of Flowers_(Tate_Gallery)
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Menschenrechte für Menschenaffen – nur in Neuseeland? Ein Vortrag von Sina Walden

Fast 2000 Jahre, in denen sich die westliche Kultur und die von ihr beeinflusste Welt unter dem christlichen Paradigma entwickelt hat; fast 3000 Jahre, wenn wir an ihre griechischen Anfänge zurückgehen; fast 6000, wenn wir ihre jüdischen Wurzeln mitbedenken – Jahrtausende sind es, die vergangen sind, bevor anno domini 2002 in einem Land dieser westlichen Kultur der Schutz der Tiere von Staats wegen in den Katalog der ranghöchsten Werte aufgenommen wurde, in die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland (etwas früher schon in der Schweiz). Welches Leid in diesen Jahrtausenden der Tierwelt durch Menschen angetan wurde, ist mit keinem menschenmöglichen Maß auszurechnen und auszuloten. War nicht schon längst Handlungsbedarf gegeben? Weiterlesen

Henri Rousseau: The_Flamingos
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Detlef Liebe: Zur Tötungsfrage in der Mensch-Tier-Ethik – Eine Antwort

Die Frage, ob Tiere von Menschen getötet werden dürfen, wird unter Philosophen schon lange diskutiert. Eine gute Zusammenstellung und Diskussion der Lösungsvorschläge, von der Antike bis jetzt, findet sich bei Jörg Luy [1], der sich am Ende seiner Arbeit jedoch zu der Philosophie von Kant und Schopenhauer bekennt: die Tötung von Tieren wäre moralisch gerechtfertigt, wenn sie angst- und schmerzfrei vollzogen würde – mit seiner eigenen, folgenden Begründung: Zwar hätten Tiere, moralisch betrachtet, denselben Status wie Menschen, aber nur, während sie lebten. Für ihren Tod sähe es anders aus. Denn die Tötung, angst- und schmerzfrei vollzogen, würde vom Tier weder bewußt erlebt, noch ergäben sich für das Tier Folgen. Die Folgen: Todsein, kein Leben, keine Zukunft mehr, würden zwar entstehen, aber nicht für das Tier, das wäre ja tot und merkte nichts davon, weder bewußt noch unbewußt. Ähnliche Überlegungen, in bezug auf den Menschen selber angestellt, wären jedoch moralisch zu verwerfen, da das Wissen um die Möglichkeit, angst- und schmerzfrei getötet werden zu können, Panik auslösen würde – letztendlich der Grund, weshalb es unter Menschen ein Tötungsverbot gäbe. Beim Tier dagegen wäre keine Panik zu erwarten, da Tiere nur auf konkrete Lebensgefahr hin Regung zeigten, nicht jedoch aufgrund der bloßen Möglichkeit. Die Formulierung eines Rechts auf Leben auch für Tiere machte also gar keinen Sinn [2]. Weiterlesen

Franz Marc: Der Turm der blauen Pferde, 1913
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Thorsten Ullrich: »Aufwertung der Tiere = Abwertung behinderter Menschen« Stimmt diese Gleichung?

Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der »Singer-Debatte«

1. Einleitung

• 1.1 Begründung und Erläuterung der Fragestellung
Das Thema dieser Diplomarbeit ist sicher eines der heikelsten, denen man sich überhaupt widmen kann. Zwei Tabus unserer Gesellschaft werden Bestandteil der Arbeit sein: Der Vergleich geistig behinderter Menschen mit Tieren und eine Diskussion über die mögliche Rechtfertigung von Infantizid. Weiterlesen